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14.03.2025

Heizkosten steigen wieder

Nach einer kurzen Entspannung ziehen die Heizkosten in Deutschland wieder an. Besonders Gas- und Fernwärmekunden spüren die steigenden Preise. Immobilienbesitzer sollten sich darauf einstellen und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen.

Warum steigen die Heizkosten?

Mehrere Faktoren treiben die Kosten nach oben:

  • Die Energiepreise erholen sich nach dem starken Rückgang im Jahr 2023.
  • Die CO₂-Bepreisung ist gestiegen, wodurch fossile Brennstoffe teurer werden.
  • Die Netzentgelte für Gas und Fernwärme haben sich erhöht.
  • Wetterbedingte Schwankungen beeinflussen den Verbrauch und damit die Kosten.

Diese Entwicklungen wirken sich besonders auf ältere Gebäude mit schlechter Dämmung aus. Eigentümer sollten deshalb prüfen, ob energetische Sanierungen wirtschaftlich sinnvoll sind.

Gas und Fernwärme besonders betroffen

Die Gaspreise sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Während Haushalte Anfang 2023 noch von gesunkenen Preisen profitierten, zeigt der aktuelle Trend wieder nach oben. Grund dafür sind unter anderem die höheren Netzentgelte und die CO₂-Abgabe. Auch Fernwärmekunden müssen mit steigenden Kosten rechnen, da die Erzeugung oft auf fossilen Brennstoffen basiert.

Bei Heizöl bleibt die Lage stabiler, da der Preis stärker von globalen Marktmechanismen abhängt. Dennoch gibt es auch hier Schwankungen.

CO₂-Kosten belasten Eigentümer und Mieter

Die CO₂-Abgabe verteuert das Heizen mit Gas und Öl. 2024 liegt sie bei 45 Euro pro Tonne CO₂ – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Diese Mehrkosten verteilen sich je nach energetischem Zustand des Gebäudes auf Eigentümer und Mieter. Bei schlecht gedämmten Häusern trägt der Vermieter einen höheren Anteil. Wer also vermietet, sollte den energetischen Standard der Immobilie überdenken.

Steigende Netzentgelte als zusätzlicher Kostentreiber

Ein oft unterschätzter Faktor sind die Netzentgelte. Diese Gebühren für die Nutzung der Gas- und Fernwärmenetze sind zuletzt gestiegen. Energieversorger geben die höheren Kosten direkt an die Verbraucher weiter. Vor allem in Regionen mit weniger Wettbewerb zwischen Versorgern macht sich das bemerkbar.

Energetische Sanierung als langfristige Lösung

Wer Heizkosten dauerhaft senken will, sollte über eine energetische Sanierung nachdenken. Folgende Maßnahmen helfen, den Energieverbrauch zu reduzieren:

  • Dämmung der Gebäudehülle: Fassaden-, Dach- und Kellerdämmung senken den Wärmeverlust.
  • Moderne Heizungssysteme: Wärmepumpen oder hybride Heizsysteme bieten langfristige Einsparpotenziale.
  • Fenstertausch: Dreifachverglasung verbessert die Wärmedämmung und reduziert Energieverluste.
  • Optimierung der Heizungsanlage: Hydraulischer Abgleich und moderne Thermostate steigern die Effizienz.

Sanierungen erfordern eine Investition, bieten aber langfristige Kostenvorteile und steigern den Wert der Immobilie. Zudem gibt es staatliche Förderprogramme, die finanzielle Unterstützung bieten.

Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Der Staat fördert energetische Sanierungen mit Zuschüssen und günstigen Krediten. Wichtige Programme sind:

  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Zuschüsse für Wärmepumpen, Dämmung und andere Maßnahmen.
  • KfW-Kredite: Günstige Darlehen für Sanierungsvorhaben mit Tilgungszuschüssen.
  • Steuerliche Abschreibung: Abzugsfähige Kosten für energetische Sanierungen bei selbstgenutztem Wohneigentum.

Vor der Sanierung lohnt sich eine Beratung durch Experten, um die beste Förderung zu nutzen.

Wie können Eigentümer kurzfristig Heizkosten senken?

Nicht immer sind große Investitionen notwendig. Bereits kleine Maßnahmen helfen, den Verbrauch zu reduzieren:

  • Raumtemperatur gezielt steuern und nachts absenken.
  • Heizkörper regelmäßig entlüften und nicht zustellen.
  • Dichtungen an Fenstern und Türen überprüfen.
  • Rollläden und Vorhänge nachts schließen, um Wärmeverluste zu verringern.
  • Effiziente Heizungsregelung nutzen, z. B. smarte Thermostate.

Diese Maßnahmen kosten wenig, senken aber spürbar die Heizkosten.

Ausblick: Wohin geht die Entwicklung?

Die Heizkosten hängen stark von den Energiepreisen und politischen Entscheidungen ab. Der Trend zu höheren CO₂-Abgaben setzt sich fort, wodurch fossile Brennstoffe weiter an Attraktivität verlieren. Gleichzeitig fördert der Staat den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen.

Wer heute in energetische Maßnahmen investiert, profitiert langfristig von geringeren Heizkosten und steigert den Wert der Immobilie. Eigentümer sollten daher prüfen, welche Maßnahmen für ihre Immobilie sinnvoll sind.

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